"Ein Fotobuch? Ist doch schnell gemacht!".  So reden die meisten Leute und meinen diese bunten, qietschigen Fotobücher bekannter Drogerieketten, für die man ständig Werbung bekommt und der man sich kaum erwehren kann. Ja, ich mache auch Fotobücher, und zwar immer im Juli. Das hat mit der Geburat meiner Tochter angefangen und zieht sich nun über die Jahre. Jedes Jahr zu ihrem Geburtstag machen ich ein neues Fotobuch, in dem wir alle wichtigen Stationen und Personen des aktuellen Jahres dokumentarisch verewigen. Und dabei nehme ich bislang immer denjenigen Anbieter, der gerade mit einer Rabattaktion um die Ecke kommt. Bin also nicht festgelegt.

Fotoarbeiten, die mir wichtig sind und die ich auch als Fotografie bezeichne, die lasse ich in der Regel bei Saal Digital ausbelichten. Bisher habe ich nie schlechte Erfahrungen gemacht, sondern bin von der Qualität der Prints sehr überzeigt. Die mache ich dort schon seit etlichen Jahren, auch für meine Ausstellungen lasse ich dort die Bilder ausbelichten.

Eher durch Zufall habe ich von der Aktion gelesen, dass Saal Tester für ihre Fotobücher suchen würde. Das fand ich interessant und hatte dann auch schnell die Möglichkeit dazu von Saal bekommen. Also teste ich das jetzt einmal. Ich muss sagen, dass ich in Sachen Qualität auch hier die Latte hoch hängen möchte, sowohl beim Erstellungsprozess als auch beim späteren Output. Also mal sehen, was alles passiert.

Es geht dann mal los...

Ein erstes Erstaunen hatte ich gleich, also ich bei Saal auf der Website die Fotobuch-Software gesucht habe. Und nicht fand! Bis ich dann bemerkte, dass die Software, mit der ich auch alle anderen Ausbelichtungen manage auch für Fotobuch-Zusammenstellungen benutzt wird. Das gefällt mir schon mal sehr, keine Extrasoftware.

Meine Bilderauswahl hat etwas an Zeit gebraucht, da ich ein Fotobuch "für mich" und meine Fotografie machen möchte, also ein "Best Of" meiner bisherigen Bilder. Nachdem die Auswahl der Bilder erledigt war, konnte es dann wirklich losgehen. Gleich am Anfang wird man neben dem Format des Buches nach dem Cover-Material gefragt. Und hier kam ich dann gleich ins Schleudern und hier möchte ich auch Kritik üben. Dies ist nicht optimal gelöst. Ich möchte gerne eine der neuen Leder- oder Metall-Cover ausprobieren, kann mir aber keine Demobilder in der Software oder aber auf der Saal-Website anschauen. Hier werden nur wenige Demos abgebildet, man benötigt aber von allen Covern ein Demobild. Denn die hochwertigeren Cover haben auch ihren Preis und man will sich ja vorab auch ein Bild davon machen, wie es am Ende wirkt.

Ebenfalls negativ ist die Option zum Drucken eines Barcode, oder nicht. Es wird nicht verraten, wo dieser gedruckt wird und welche Größe er einnimmt. Hier ebenfalls, ich soll extra 5 Euro zahlen für eine Option, von der ich mir vorab kein Bild machen kann. Hier sollte Saal noch mal nachbessern und ein Demobild zur Verfügung stellen.

Weiter mit der eigentlichen Zusammenstellung. Wer das schon mal gemacht hat, der wird auch mit dem "Saal Designer" schnell klar kommen. Ist alles keine Raketentechnik. Der Aufwand, der hier entsteht, hängt natürlich vom eigenen Anspruch und dem Grad der Unterstützung ab, den man in der Software ein- oder ausschaltet. Meine persönliche Arbeit hat ca. 3 Stunden gedauert.

Beim Integrieren der Fotos auf die Seiten wird die Qualität der Fotos angezeigt. Allerding - dritter Kritikpunkt - in einer Skala, die mir nicht voll verständlich ist. Wenn dort "Bildqualität: gut" angezeigt wird, gibt es dann auch ein "sehr gut"? Und wenn ja, wie kann ich das bekommen? Habe dazu auch die Website durchsucht, aber nichts gefunden. Denn ich will ja die maximale Qualität bekommen und kann das auch entsprechend erzeugen. Ich habe meine Bilder mit 300dpi exportiert, genügt das ? Was erwartet die Software für maximale Bildqualität? "Gut" klingt für mich eben nicht gänzlich optimal, sondern eher so nach "ist schon ok". Das ließe sich auch bestimmt besser, klarer, verständlicher darstellen. Ist ebenfalls ein Punkt für die Weiterverbesserung der Software. Positiv zu vermerken ist die Funktion "Projekt prüfen", in der u.a. auf leere Textbereiche Aufmerksam gemacht wird. Das finde ich hilfreich.

Und wenn man dann fertig ist mit der Zusammenstellung, dann ab damit ins Körbchen und die Bestellung durchlaufen. Da ist nichts aufregendes mehr. Dann beginnt der langweilige Teil, das Abwarten. Bei mir hat es 6 Tage gedauert, bis die Lieferung kam. Das ist völlig ok. Und wie gewohnt von Saal, war auch alles einwandfrei verpackt.

 
Die Seiten sind von guter Qualität, ich bin sehr angetan. Hier zwei Beispielseiten:

Und so ist meine Rückseite:

 

Alles in Allem, eine gute Qualität und Verarbeitung. Man muss nun aber auch in Betracht ziehen, dass der Preis des Fotobuches bei vergleichbarer Anzahl Bilder und Format gegenüber anderen Anbietern ca. 10 Euro teurer ist. Ist dies gerechtfertigt? Sieht man dies dem Fotobuch an? Den Extraaufschlag für das Cover lasse ich natürlich außer Acht, das darf man jetzt nicht mit betrachten, sondern rein die Bildseiten. Ja, die sind wie gesagt wirklich gut, da gibt es nichts zu meckern. Ob der höhere Preis wirklich "sichtbar" ist, das muss letztlich jeder für sich entscheiden, ich will das pauschal nicht tun.

Werde ich gegebenenfalls wieder bei Saal ein Fotobuch bestellen? Ja durchaus, wenn ich sicher sein will, dass die Qualität wie gewohnt stimmt. Will ich allerdings nur ein einfaches Fotobuch als Weihnachtsgeschenk erstellen, dann ehrlich gesagt vermutlich nicht, dann greife ich zum kostengünstigen Rabatt-Produkt "von der Stange".

 Ach ja...und jetzt weiss ich auch wo der Barcode gedruckt wird. Auf der letzten Buch-Innenseite rechts unten. Ungefähr in Fingernagelgröße. Ist für mich überhaupt kein Problem, wäre mir nicht 5 Euro wert gewesen, den unbedingt heraus haben zu wollen.

 

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